Ich bin eine Nixe, sagt sie,
     ich komm durch die Wasserleitung.
     Meine Familie zog aus dem Süden
     herauf in die Stadt.
     Meine Familie wohnt in einem
     Aufzug im achtzehnten Postbezirk.
     wenn sie beim Frühstück sitzen,
     tunkt immer der Zahnarzt aus dem zwölften Stock 
     seinen Mantel in ihren Kaffee.
          Und sie sagt:
          O Mann, o Mann, o Mann,
          wie ich dich liebe!
          Und sie sagt:
          o Mann, o Mann, o Mann,
          o Mann, o Mann!
          
     Und im Stadtpark ist es so hell heut,
     die Luft ist wie Silber.
     Und Baby kriegt Eiskrem
     und bekommt einen Erstickungsanfall.
     Und eine kleine fliegende Kamera
     macht Fotos von uns mit rosa Schleifchen.
     Und der Brezelmann geht Pleite
     vor unsern Augen.
          Und sie sagt:
          O Mann, o Mann, o Mann,
          wie ich dich liebe!
          Und sie sagt:
          o Mann, o Mann, o Mann,
          o Mann, o Mann!

     Das sind vielleicht herrliche Zeiten, sagt sie,
     für alles gibt es Gratisgutscheine.
     Und gestern hab ich mich versichern lassen
     gegen Todesangst und Melancholie.
     Und alle haben jetzt Telefon im Auto,
     eine Kreditkarte und eine Versicherungsnummer.
     Und sogar die Polizisten
     tragen Lebkuchenherzen im Haar.
          Und sie sagt:
          O Mann, o Mann, o Mann,
          wie ich dich liebe!
          Und sie sagt:
          o Mann, o Mann, o Mann,
          o Mann, o Mann!

     Ich bin eine Nixe, sagt sie, 
     ich kann nicht ertrinken.
     Aber immer, wenn ich Goldfische seh,
     wird mir ganz furchtbar schlecht.
     Und vielleicht bricht morgen der Frieden aus,
     dann gehn wir ganz groß einen saufen.
     Und vielleicht bricht er nicht aus,
     aber das erfahrn wir dann schon.