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     Der Mond
     ist heute viel zu rot,
     der Himmel viel zu blaß.
     Der Markt hat Fisch im Angebot!
     Merkt denn keiner was?
     Die Züge fahren viel zu schnell.
     Es riecht
     nach kaltem Kohl.
     Die Lichter brennen auch zu hell.
     Die ganze Stadt ist hohl!
     Die Wände klingen nach Metall
     und das Kanalrohr rauscht.
     Die Schritte geben zuviel Hall.
     Die Straßen
     sind vertauscht!
     Vorm Kino
     liegt ein grünes Tuch
     auf dem nassen Asphalt!
     Doch die Kassierin
     liest ihr Buch
     und schaut weg mit Gewalt!
     Sie fülln die Straßen ganz banal
     bloß mit Statisten an.
     Ich treff heut schon zum fünften Mal
     denselben Zeitungsmann!
     
     Sie wirken echt
     und gehn herum
     als kennten sie sich nicht.
     Ich spiele mit:
     Ich stell mich dumm,
     schau keinem ins Gesicht.
     Die wissen schon ganz gut Bescheid,
     worauf das ganze zielt.
     Mich
     haben sie nicht eingeweiht.
     Ich soll raten, was man spielt.
     Die kennen alle Regeln
     und sie wissen auch den Zweck.
     Die wollen mit mir kegeln
     und ich habe kein Versteck.
     Die Stadt hat keine Türen
     und die Häuser sind aus Glas.
     Aus allen Wänden stieren sie
     und haben ihren Spaß!
     Die Telefone sind gekappt,
     die Straßen unterbrochen.
     Die Falle ist schon zugeschnappt.
     Das Urteil längst gesprochen.