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Über die Erde
sollst du barfuß gehen.
Zieh die Schuhe aus,
Schuhe machen dich blind.
Du kannst doch den Weg
mit deinen Zehen sehen,
das Wasser,
den Wind.
Sollst mit deinen Sohlen
die Steine berühren,
mit ganz nackter Haut.
Dann wirst du bald spüren,
daß dir die Erde vertraut.
Spür das nasse Gras
unter deinen Füßen
und den trockenen Staub.
Laß dir vom Moos
die Sohlen streicheln und küssen
und fühl
das Knistern im Laub.
Steig hinein,
steig hinein in den Bach
und lauf aufwärts
dem Wasser entgegen.
Halt dein Gesicht
unter den Wasserfall.
Und dann sollst du dich
in die Sonne legen.
Leg deine Wange an die Erde,
riech ihren Duft und spür,
wie aufsteigt aus ihr
eine ganz große Ruh'.
Und dann ist die Erde
ganz nah bei dir,
und du weißt:
Du bist ein Teil von Allem
und gehörst dazu.
Über die Erdn muaßt barfuaß gehn.
Ziag d'Schuach aus, die machen di blind!
Dann kannst den Weg mit die Zechn sehn,
des Wasser, den Wind...
Sollst mit die Sohln auf d'Staner steign,
mit der nackerten Haut.
Wird dir die Erdn aa bald zeign,
daß s'dir vertraut.
Gspür des nasse Gras auf die Füaß,
gspür, wia trocken is der Staub.
Gspür, wia dich streichelt des Moos so süaß,
gspür, wia's knistert im Laub.
In'n Bach muaßt einesteign,
durchs Wasser muaßt aufegehn,
untern Wasserfall muaßt di stelln, mit'm Gsicht in die Höh,
mit der Wangen auf d'Erd in die Sunn di legn.
Lieg ganz still, riach die Erdn und gspür,
wia aufsteigt aus ihr a riesige Ruah.
Und dann is die Erdn ganz nah bei dir,
und du waßt, du ghörst zu allem dazua.