Texte von Schülerinnen und Schülern Wiener Hauptschulen entstanden in Schreibwerkstätten mit Martin AuerDas ist nur eine kleine Auswahl meiner Lieblingstexte. Die Autorinnen und Autoren waren, als sie die Texte verfassten, ungefähr 12 Jahre alt. Die Schreibwerkstätten dauerten vier Vormittage, verteilt über vier Wochen. Meistens passierte es am zweiten oder dritten Vormittag: Eine halbe Stunde lang waren alle inspiriert, lagen auf dem Fußboden oder quer über das Pult und schrieben solche kleinen Meisterwerke. Die Zeit davor und danach diente dem Aufbau dieser Spannung und der Auswertung und Präsentation der Ergebnisse. Einige der Texte stammen von Kindern mit besonderem Förderbedarf. Es wird schwer sein zu erraten, welche das sind... Gretl Ehigie Die Blumen blühen... Die Blumen blühen,
Der Radierer Der Radierer
Irgendein Gedicht Hier ein Gedicht, das soll sich reimen. Die Welt, die ist so, wie sie ist, Dieses Gedicht ist grundlos glücklich, Krieg und Frieden ist es auch Es ist die Wärme, ist die Kühle. Versteht das jemand, ist es Pflicht
Streß Ich hocke hier auf meinem Sitz Aus der Küche dröhnt Musik, Die kleine Schwester lauthals schreit,
Umweltschutz Lernen, arbeiten, Geld verdienen,
Nacht Der Tag und die Sonne sind still.
Liebst du mich Liebst du mich,
Der Batterienplanet Das Sonnensystem wird untersucht,
Auf und ab Wenn ich die Stiegen hinaufmarschiere,
Der Vater Ich mag ihn sehr
Ich habe Angst vor Ich träume von den Vampiren. In meinem Traum träume ich,
Vorladung Komm mir ja nicht mit einer Vorladung nach Hause,
Tot Mein Vater sprach über den Tod.
Ein etwas ungewöhnlicher Heiratsantrag "Aber eins sag ich dir gleich! Du gehst nicht arbeiten! Du räumst auf! Meinen Schreibtisch aber natürlich nur unter meiner Aufsicht. Vom Haushaltsgeld kaufst Du das Essen. Der Rest kommt auf mein Konto. Wenn du was haben willst, frag mich. Ich kaufe aber nur sinnvolle Sachen. Pelz und Webpelz gibt es bei mir grundsätzlich nicht. Ein Parka aus dem Sonderangebot genügt völlig. Ein Ehebett brauchen wir nicht. Viel zu teuer. Du schläfst vorläufig auf dem Klappbett. Das Hochzeitskleid kaufen wir auf dem Flohmarkt. Unsere Eheringe sind versilbert. Wen du unbedingt Kinder haben willst, mußt du dich um sie kümmern. Außerdem mußt du sie gut erziehen, denn wenn sie mir zu laut sind, suche ich mir ein billiges Internat aus. Und wenn wir uns scheiden lassen, ziehst du aus der gemeinsamen Wohnung aus." "UND WAS MACHST DU??????????????????!" " Ahm ! Ihm! Öhm ! Ohm! Na ja. Ich verdiene das Geld, und das ist ja schließlich das Wichtigste!" "Ich wollte deine Frau sein, nicht deine Angestellte! Ich such mir wen anderen! ADIEU!" "Adieu!" sagte Markus ganz leise!"
Filip Hirschegger Krieg überall Krieg überall , |