Neu erschienen
Die Parkourläuferin
oder
Die Klimakiller sind die Reichen

Sie ist Schwarz,lesbisch und jüdisch („Gibt’s was Schöneres?“). Sie läuft über Autodächer und Mauern, konstruiert und steuert Drohnen und tanzt schon mal einen spirituellen senegalesischen Frauentanz, um Polizist:inen, die sie festnehmen wollen, von ihrer Obrigkeitshörigkeit und Aggressivität zu heilen. Er ist Weiß, hetero und Adoptivsohn eines Turnschuhmilliardärs. Gemeinsam mobilisieren sie mit einer bunten Truppe von Klimaaktivist:innen für die „sozial-ökologische Transformation“.(„Wenn Ihnen das zu langatmig ist, nennen Sie’s eben Revolution“) und entwickeln dabei eine tiefe Freundschaft. Nur – wie soll die konkret aussehen, diese sozial-ökologische Transformation, abgesehen davon, dass es nicht damit getan ist, Kohle Öl und Gas durch erneuerbare Energiequellen zu ersetzen? Wie kann man ein gutes Leben für alle erreichen, ohne die Grenzen des Planeten zu sprengen? Sie kleben sich auf Flugplätze, hacken sich in die Systeme des Weltwirtschaftsforums, besetzen ein Haus, in dem sie neue Formen des Zusammenlebens ausprobieren und schließlich einen Flugzeugwartungsbetrieb, wo sie gemeinsam mit der Belegschaft versuchen, das Recht auf sozial nützliche Arbeit zu verwirklichen.
Im Zuge der Handlung erfahren wir, wie man mit den coolsten Turnschuhen der Welt zum Milliardär wird, wie man lebt, wenn man in einem Sweatshop die coolsten Turnschuhe der Welt im Akkord zusammennäht, wie die weiße Rasse erfunden wurde, wie man von den Coltanminen im Ostkongo nach Deutschland kommt, wie man Businessjets wartet, was der Genozid von 1994 in Ruanda mit dem Kaffeepreis zu tun hat, was Ameisen mit Menschen gemeinsam haben, wie man dem Gefangenendilemma entkommt, was Milliardäre zu tun gedenken, wenn die Scheiße am Dampfen ist, wie Klimaleugnerthinktanks arbeiten, wie man ein autonomes Gebiet nach den Prinzipien des demokratischen Konföderalismus aufbaut, was ein Commons ist und warum die ganze Erde ein Commons von Commons von Commons von Commons werden soll.